Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin. Sie dient dem erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen. Dazu nutzt sie eigene Techniken, die mit den Händen ausgeführt werden. Die Osteopathie nimmt jeden Patienten als Individuum wahr und behandelt ihn in seiner Gesamtheit. Sie ist deshalb eine ganzheitliche Form der Medizin.
Ein Osteopath nutzt ausschließlich seine Hände. Als feinfühlige und jahrelang geschulte Instrumente kann er mit ihnen Bewegungseinschränkungen erkennen und osteopathisch behandeln.
Die Osteopathie beschäftigt sich nicht mit der Behandlung einzelner Symptome, sondern will immer die Ursachen von Beschwerden aufspüren und behandeln.
Ziel einer Osteopathie-Behandlung ist, die Funktionsstörungen und Blockaden, die eine Krankheit herbeiführen, begünstigen oder aufrechterhalten kann, zu lösen und so dem Körper zu helfen, Gesundheit wiederzuerlangen. Somit ist sie bei den meisten Krankheiten sinnvoll, da diese oft Ausdruck eines gestörten Zusammenspiels der verschiedenen Systeme des Körpers und der Organe sind.
Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Den Zusammenhang stellen die Faszien her, dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden.
In der Schulmedizin finden die meisten Faszien kaum Beachtung. Für die Osteopathie sind sie dagegen von großer Bedeutung. Denn folgt der Osteopath mit seinen Händen einer Faszie, so gelangt er von einer Körperstruktur zur nächsten. Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Faszien können zudem Veränderungen übertragen, wie etwa Funktionsstörungen. Dies erklärt, warum Ursachen an einer Stelle oft zu Beschwerden in ganz anderen Körperregionen führen. Funktionsstörungen können deshalb immer den gesamten Organismus betreffen.
Darum behandelt die Osteopathie nie einzelne Beschwerden oder Krankheiten, sondern immer den Patienten in seiner Gesamtheit.
Nach ausführlicher Anamnese erfolgen Diagnose und Therapie ausschließlich mit den Händen. Der Osteopath kann bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht ertasten. So spürt er Bewegungseinschränkungen und Spannungen auf, die er mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandelt.
Eine osteopathische Behandlung dauert durchschnittliche 50 Minuten. Der Körper kann etwa zwei bis drei Wochen lang auf eine osteopathische Behandlung reagieren. Jede neue Therapiesitzung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt.
Eine osteopathische Behandlung kostet ca. 100,- €.
Im Bereich des Bewegungsapparates
Gelenkprobleme, Hexenschuss, Ischialgie, Schleudertrauma, Verstauchung und andere Verletzungen, …
Im internistischen Bereich
Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Organsenkung, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, funktionelle Herzbeschwerden, …
Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich
Kopfschmerzen, Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, chronische Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Schwindel, Tinnitus, Kiefergelenksproblematik, Bissregulation, …
Im urogenitalen Bereich
Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung und -nachsorge, klimakterische Beschwerden, unerfüllter Kinderwunsch, …
In der Kinderheilkunde
geburtsbedingte Schädel- und Gesichtsverformungen, Schiefhals, Kiss-Syndrom, Skoliose, Hüftdysplasie, Spuckkind, Entwicklungsverzögerungen, Lern- und Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Behinderungen, …
Bei Hauterkrankungen
Neurodermitis, Gürtelrose, …
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.
Aufgrund der Erfolge in der Osteopathie sind immer mehr Krankenkassen dazu bereit einen Zuschuss von bis zu 80 % (max. 60,- €) zu zahlen. Um den Zuschuss zu erhalten benötigen Sie in der Regel ein Privatrezept mit ärztlicher Diagnose. Nach der Behandlung stellen wir Ihnen die Leistung in Rechnung die sie unmittelbar an uns bezahlen. Anschließend reichen Sie die Rechnung bei Ihrer Kasse ein. Bitte informieren Sie sich im Vorfeld bei Ihrer Krankenkasse über die Höhe des Zuschusses.
In Deutschland erfolgt die fünfjährige Ausbildung zum Osteopathen vorrangig an privaten Schulen meist berufsbegleitend und richtet sich an Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten. Da die Osteopathie in Deutschland als Heilkunde gilt, darf sie nur von Ärzten oder Heilpraktikern praktiziert werden. Andere Berufsgruppen müssen den Heilpraktikertitel erwerben. Wer nicht Arzt oder Heilpraktiker ist, darf nur auf Anordnung eines Arztes oder Heilpraktikers „in den Grenzen seines Grundberufes“ osteopathisch arbeiten.